Der DIATEST Bohrungsmessdorn ist ein selbstzentrierendes anzeigendes Bohrungsmessgerät für Innen- und Außendurchmesser mit einfachster Handhabung, hoher Genauigkeit und absoluter Mess-Sicherheit. Eine Umkehrpunktsuche wie bei anderen Bohrungsmessgeräten ist somit nicht nötig. Der Einsatzbereich ist die Fertigung hochgenauer Bohrungen im Bereich von Ø 2,980 mm bis 270,000 mm im Standard in der Serienmessung. Durch die T-BMD-Variante ist sogar die Fertigung von Bohrungsmessdornen für Ø ab 2,000 mm möglich. Die große Anzahl an Grundtypen im Standardprogramm mit dem sinnvollen Zubehör erlaubt es die meisten in der Praxis vorkommenden Bohrungen hochgenau zu messen. Neben der hartverchromten Oberfläche des Bohrungsmessdorns (BMD) stehen verschiedene Messkontakte zur Wahl. Der Standard-Messkontakt ist Hartmetall, jedoch sind die BMD's nach zu messendem Werkstoff auch mit Messkontakte aus Hartchrom, Keramik, Rubin, Kunstoff und sogar Diamant bestückbar. Im Standard haben die meisten BMD's einen Führungszylinder mit einer Hartchromschicht von ca. 1.000 HV und können damit in rauesten Messumgebungen eingesetzt werden.
Möglichkeiten des Bohrungsmessdorns:
■ statische sowie dynamische Messungen
■ das Erkennen von Maßabweichungen und Formfehlern
■ das Messen von Hand direkt an der Maschine
■ den Einbau in Messvorrichtungen und Automatiuon
Anwendungsfeld:
■ Standard- (S-Typ) und Durchgangsbohrungen (D-Typ): von 2,0 bis 270 mm
■ Messen am Grund einer Bohrung (Sackloch - FB-Typ): von 2,0 (T-BMD-FB) bis 150 mm
■ Messen von Außendurchmessern: von 20 bis 100 mm
■ Gleichzeitiges Messen auf mehreren Ebenen: ab 21 mm (auf Anfrage)
■ Innenverzahnungen: ab 10 mm Zylinderdurchmesser (auf Anfrage)
■ 3-Punkt Ausführung: von 8,0 bis 100 mm
■ Für sehr kleine Maße: ab 2,0 mm bis 3,0 mm (T-BMD)
■ Messen paralleler Abstände: von 1,0 (T-BMD-PA) bis 30,0 mm (Größere Ø auf Anfrage)
■ Sondergrößen und -formen und -ausführungen wie bspw. konischen Bohrungen
■ Erweiterung oder Begrenzung von Messbereichen
■ Messkraftanpassungen, Luftanschluss zum Reinigen etc.
Wiederholgenauigkeit:
■ bei 2-Punktmessung: < 1 μm ■ bei 3-Punktmessung: < 2 μm
Messkontakte:
Unterschiedliche Messkontakte werden je nach Werkstückmaterial und Verschleißbedingungen eingesetzt:
■ Hartmetall (Standard):
Bohrungsmessdorne werden standardmäßig mit Hartmetall-Messkontakten ausgeführt (ohne Mehrpreis). Hartmetall: ca. 1850 HV Hartmetall sollte nicht verwendet werden, wenn das Werkstück aus Buntmetall, Aluminium und deren Legierungen hergestellt wird.
■ Hartchrom
Hartchrom Messkontakte sind geeignet für Buntmetalle und Aluminium sowie deren Legierungen. Die Messkontakte werden aus gehärtetem Stahl hergestellt und anschließend wird eine Hartchromschicht aufgebracht. Die Hartchromschicht beträgt ca. 0,03 mm. Die Option MCR sollte nicht verwendet werden, wenn starke Verschleißbedingungen vorliegen oder das Werkstückmaterial sehr weich ist. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf Diamant-Messradien (MDI) auszuweichen. Härte ca. 1000 HV.
■ Keramik
Wie auch die Option MCR ist Keramik für Buntmetalle und Aluminium geeignet. Bei sehr weichen Aluminium-Werkstoffen kann es zu einer Verfärbung des Keramikwerkstoffes kommen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die Funktion oder die Messgenauigkeit. Härte: Knoop 100g / 18000 Korngröße: 0,5 μm
■ Rubin
Für Buntmetalle, Aluminium und deren Legierungen. Bei sehr weichen Aluminium-Werkstoffen u.ä. müssen evtl. Diamant-Messradien verwendet werden. Härte Rubin: ca. 2000 HV
■ Kunststoff
Diese Messkontakte sollten nur unter speziellen Bedingungen verwendet werden, z.B. für hochpolierte Oberflächen. Die Messkontakte bestehen aus Polyamid-Kugeln Ø 4,0 mm. Diese lassen sich vom Kunden selbst auswechseln. Ab Nennmaß 25,0 mm möglich und nur Typ S oder D.
■ Diamant
Für besonders weiche Aluminium-Werkstoffe, starke Verschleißbedingungen (z.B. automatische Messung), hochpolierte Oberflächen usw. Die Messradien werden aus Naturdiamant hergestellt (ab Ø 3,95).
Nullstellung:
Die Nullstellung sollte prinzipiell in einem Einstellring vorgenommen werden, der dem Kleinstmaß der Bohrung entspricht. Dadurch werden radiale und axiale Fehler schon bei der Kalibrierung weitgehend vermieden. Am besten eignen sich Einstellringe nach DIN 2250-C.
Funktion:
Der Führungszylinder (4) zentriert die in dem Tastkopf (5) eingebauten Messradien (6) axial und radial in der Bohrung. Der geläppte Kegel der Triebnadel (3) überträgt den Messweg der Messkontakte im Verhältnis 1:1 auf das in dem Halter (2) eingespannte Anzeigegerät (1).
Standzeit und Wartung:
Die Standzeit ist abhängig von den Messbedingungen wie Werkstückoberfläche (Rauheit, Beschichtung), Material, zu messender Bohrungslänge, Verschmutzung, Messkraft usw. Unter optimalen Bedingungen sind bis zu mehrere Millionen Messungen möglich. Eine spezielle Wartung ist nicht erforderlich. Bei Verschmutzung Triebnadel ausbauen und den BMD mit Triebnadel vorsichtig mit Luft und in einer Reinigungslösung säubern. Wichtig: Der Triebnadelkegel sollte vor der Montage gefettet werden (z.B. Vaseline). Bei der Montage der Triebnadel für Serie 6 und 10 beachten, dass die Feder wieder montiert wird (keine Feder bei Serie 4).
Reparatur-Service:
DIATEST bietet einen schnellen und kostengünstigen Reparatur-Service für Standard BMD an. Service 1: Austausch der Messmechanik und Funktionsprüfung. Lieferzeit: ca. 10 Arbeitstage Service 2: Austausch der Messmechanik, neu Verchromen des BMD-Zylinders und Funktionsprüfung. Lieferzeit: ca. 15 Arbeitstage
Für Sonder-BMD und auf Wunsch erstellen wir einen Kostenvoranschlag.
Nennmaßauswahl des Bohrungsmessdorns (Z):
Der Nennmaß-Durchmesser (Z) eines Bohrungsmessdorns sollte immer auf das Kleinstmaß der zu messenden Bohrung ausgelegt werden um das Spiel zwischen Führungszylinder und Werkstück so gering wie möglich zu halten. Nur so kann die hohe Genauigkeit eines Bohrungsmessdorn garantiert werden.
Besipiel: ■ zu messende Bohrung: Ø 15 H7 (+0,018 / 0)
■ auszulegendes Nennmaß für den BMD: Z = Ø 15,000 mm
Messkraft des Anzeigegeräts:
Empfohlene Messkräfte für Standard-Messbereiche: BMD Serie 4 ca. 0,3 – 0,4 N / BMD Serie 6 ca. 0,6 – 1,0 N / BMD Serie 10 ca. 0,8 – 1,6 N
Bohrungsmessdorne können mit fast allen mechanischen und elektronischen Anzeigegeräten mit Spannschaft Ø 8h und 3/8“ eingesetzt werden. Die Messkraft hat einen wesentlichen Einfluss auf die Standzeit und die Messgenauigkeit der Bohrungsmessdorne.
Typ FB - mit abgeflachten Messkontakten
Im Gegensatz zu den Typen S, D und S-FB sind die Messradien beim Typ FB abgeflacht. Die dadurch vorhandene Kante am Messkontakt kann unter Umständen an empfindlichen oder rauen Oberflächen des Werkstücks Spuren hinterlassen. Um dem entgegen zu wirken, empfiehlt sich hier der kostenlose Zusatz PG. Ohne Anzeigegerät haben die BMD bereits eine Eigenmesskraft von ca. 0,2 – 1,7 N. Bei der Option PG – ohne Eigenmesskraft – wird der eingebaute Tastkopf nicht vorgespreizt, die Messkontakte sind im zusammengefahrenen Zustand unterhalb der Oberfläche des Führungszylinders und verhindern so eine Beschädigung der Werkstückoberfläche. In Verbindung mit der Option PG sollten Messuhrhalter mit Messkraftabhebung verwendet werden (siehe "Zubehör")
Option für kurze Sacklochbohrungen Bei sehr kurzen Bohrungen hat der Führungszylinder aufgrund der Pilotierrille keine oder nur ungenügende Führungseigenschaften mehr. In solch einem Fall sollte die kostenlose Option OR verwendet werden.
Technische Daten
Artikel:
DIATEST Bohrungsmessdorn
BMD-Typ:
FB (Sacklochbohrung)
BMD-Serie:
10
Nennmaß Z:
Ø 25,001 - 32,000 mm (bitte geben Sie den gewünschten Ø in das Feld "Durchmesser" ein)
Zylinderuntermaß:
-0,02 / -0,05 mm
Zylinderlänge:
26,0 mm
Zylindermaterial:
CR (Hartverchromt)
Messhöhe:
1,1 mm
Messkontakte:
bitte aus Liste auswählen (Messkontakte beim Typ FB sind abgeflacht - Zusatz PG empfohlen!)
Anschlussgewinde:
M10 x 1
Schlüsselweite:
SW13
HINWEIS: - Für individuelle Messaufgaben werden Sonderausführungen auf Anfrage gefertigt. Freiformen sind möglich.
- Bohrungmessdorne werden individiuell auf Kundenwunsch gefertigt und sind deshalb vom Umtausch ausgeschlossen.